05 März 2025

Fortbildungstag „Sprachsensibler Unterricht“ an der Gesamtschule: „Lernende im Sprachbad“

Schwächere unterstützen, Schwächen ausgleichen, Potentiale fördern“, das war der rote Faden durch den Schulentwicklungstag an der Gesamtschule Schermbeck am Aschermittwoch. Soweit so gut – dass Fördern und auch die Herausforderung essentiell für Lernen ist, ist für die Lehrerinnen und Lehrer der Gesamtschule Schermbeck, nichts Neues.

Neu war aber doch einiges: Eingeladen war Professor Josef Leisen, ehemaliger Leiter des Studienseminars für das Lehramt an Gymnasien in Koblenz und Professor für Didaktik der Physik an der Universität Mainz, der nach über 40 Dienstjahren nun als freiberuflicher Fortbilder seine Expertise in Online- sowie Präsenzseminaren anbietet. Gegenstand dieser Veranstaltung war der sprachsensible Unterricht. 

Ist der Unterricht sprachsensibel konzipiert, bekommen alle Schülerinnen und Schüler gemäß ihren sprachlichen Voraussetzungen Hilfestellungen und Anregungen, um sowohl mündliche als auch schriftliche Aufgaben zu bewältigen. Ziel dabei ist die Erweiterung der sprachlichen Kompetenzen im Bereich der Bildungssprache und zwar in allen Fächern. Denn Josef Leisen betonte mehrfach, dass Sprachförderung Aufgabe nicht nur des Fachs Deutsch, sondern aller Unterrichtsfächer sei. Lernende müssten in jeder Unterrichtsstunde in ein „Sprachbad“ tauchen, in dem sie sprachliche Hilfestellungen und Anregungen finden, um beispielsweise Bild- und Versuchsbeschreibungen anzufertigen, sodass ihnen dabei nicht die Worte fehlten. 

Der Wert eines solchen Unterrichts liegt darin, dass sowohl gefördert als auch gefordert wird: Es profitieren die Lernenden, die noch nicht so viel sprachliche Vorerfahrung mitbringen, und diejenigen, deren sprachliche Kompetenzen bereits ausgeprägter sind. Es gilt die Devise, nach oben zu heterogenisieren und allen Lernenden einen Lernerfolg gemäß ihren individuellen Potentialen zu ermöglichen – durch kalkulierte Herausforderungen.

Im Gepäck hatte Professor Leisen viele Unterrichtsbeispiele und methodisches Werkzeug, das zur unmittelbaren Umsetzung anregte. 

Und das nicht nur im Kollegium der Gesamtschule Schermbeck: Dass Sprachförderung und das sprachsensible Unterrichten mittlerweile flächendeckend und schulformübergreifend von großem Interesse sind, zeigt auch die Teilnahme einiger Schulleiterinnen und Schulleiter umliegender Schulen, die der Einladung des Gesamtschulleiters Christoph Droste gerne gefolgt waren, um ebenfalls an der Veranstaltung teilzunehmen.

Professor Josef Leisen