Budapest
„Lauder Javne Iskola“ heißt unsere Partnerschule in Ungarn. Sie liegt mitten in der Hauptstadt Budapest. Sie ist eine jüdische Schule, die aber auch nicht-jüdische Schüler aufnimmt.
Die Schüler können sie vom ersten Schuljahr bis hin zum Abitur besuchen.
Die Schule vermittelt auch die Grundlagen der jüdischen Religion und Kultur. Einen gewichtigen Anteil nimmt dabei die Musik ein. Eine in die Schule integrierte Musikschule widmet sich dabei auch der Klezmer-Musik, die aus jüdischen Wurzeln entspringt.
Unsere Partnerschaft mit dieser Schule geht zurück auf das Jahr 2013, in dem wir die Oper „Brundibár“ auf die Bühne gebracht haben. Ursprünglich wurde sie im Konzentrationslager Theresienstadt von den Lagerinsassen aufgeführt. Für dieses Projekt haben wir uns intensiv mit dem historischen Kontext beschäftigt und auch eine Ausstellung zum Schicksal von Kindern in den Konzentrationslagern erarbeitet.
Dabei entstand die Idee, das Weiterleben der jüdischen Kultur heute zu zeigen.
Nina Dudek, die damals für unser Opernprojekt die Regie führte und ein Engagement an der Budapester Staatsoper hatte, stellte den Kontakt zu der Budapester „Lauder Javne Iskola“ her.
Unsere Einladung wurde angenommen und die Klezmer-Band der Schule „z’mirim“ kam mit ihren Musiklehrern Anna Nagy und Balázs Pados nach Schermbeck.
Das erste Konzert von „z’mirim“ im Rahmen der Premiere von „Brundibár“ wurde mit begeistertem Jubel aufgenommen. Die Musiker spielten klassische Klezmer-Titel in eigener Interpretation.
Empfehlenswerte Video Links:
Schermbeck Gesamtschule Zʼmirim Klezmerband (Teil 1) in HD
Schermbeck Gesamtschule Zʼmirim Klezmerband (Teil 2) in HD
https://www.youtube.com/watch?v=Nm8jgLwBmNY
Schüler und Lehrer wohnten in Gastfamilien, schnell knüpften sich freundschaftliche Bande und der Entschluss, die Zusammenarbeit weiterzuführen, war schnell gefasst.
„2014 ist in Ungarn „Holocaust Jahr“. Das wäre eine gute Möglichkeit für unsere Zusammenarbeit in der ersten Hälfte 2014!“ so schrieb Balázs Pados damals in einer E-Mail an unsere Schule.
Besuch in Budapest 2014
Es folgten mehrere Projekttreffen in Budapest und Schermbeck, zuletzt das mit Mitteln der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ geförderte Projekt „Music for peace“ 2017/18.
(Text: Peter Grotendorst)
Ein Bericht über unseren Besuch in Budapest im Juni 2018
„Am frühen Montagmorgen des 4. Juni machte sich ein Bus voll müder Schermbecker Schüler und Lehrer auf den Weg zum Flughafen Düsseldorf – zum Gegenbesuch unserer ungarischen Partnerschule, der „Lauder Javne Iskola“ in Budapest.
Nach unserer Ankunft und dem Einchecken im Hotel ging es per U-Bahn zur Schule. Wir aßen mit unseren ungarischen Freunden zu Mittag. Direkt danach gab es eine erste Probe, die aufgrund des Schlafmangels eher weniger erfolgreich war. Ein Abendspaziergang an der Donau brachte uns später schnell ins Bett.
Die ersten 2 Tage bereiteten wir uns in der Schule gemeinsam mit den ungarischen Schülern auf unsere Konzerte vor.
Besonders stolz waren wir auf unseren Auftritt als „Vorband“ der „Budapest Klezmer Band“ im Musikclub „Feszek“.
Neben den Proben hatten wir natürlich auch die Möglichkeit, Budapest zu erkunden. Z.B. bei einer Fahrt im Sessellift mit dem Blick über die Stadt, einer von unseren ungarischen Austauschschülern durchgeführten Stadtführung (Margareteninsel, Staatsoper, St.-Stephans-Basilika, Parlament etc.) oder einem Besuch der Großen Synagoge in der Dohany utca. Konsti hat sich hier als Reiseführer hervorgetan, der alle Fragen über das Judentum beantworten konnte.
Das Wiedersehen mit unseren ungarischen Austauschschülern gestaltete sich zunächst etwas zurückhaltend. Aber nach und nach wurde wieder rumgealbert wie zuvor auch schon in Schermbeck.
Wir waren mit einer echt coolen Truppe in Budapest. Mit viel Glitzer-Makeup 😉 fielen wir überall auf und sorgten mit unseren „Gesangskünsten“ in der U-Bahn stets für gute Stimmung.
Insgesamt haben wir viele neue Erfahrungen gesammelt. Vor allem mit der uns eher fremden Klezmer-Musik.
Ein besonderer Dank gilt unseren geduldigen Lehrern Peter Grotendorst, Eddie Möllmann und Jaisy Manthuruthil, wie auch den ungarischen Lehrern.
Wir wünschen uns, dass auch in Zukunft Schüler die Möglichkeit eines derartigen Austausches erhalten, um ähnliche einzigartige Erfahrungen zu machen.“
(Paula Dräger, Paula Lensing)
Copyright für die Fotos wird nachgeliefert
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