Talentförderung 2022/23

Talentförderung bedeutet Leistung im Lebenskontext anerkennen und wertschätzen und Schülerinnen und Schülern, eine individuelle Begabtenförderung zukommen zu lassen.

Auch in diesem Schuljahr haben bereits wieder im Rahmen der Talentförderung an unserer Schule motivierte Schülerinnen und Schüler an diversen außerschulischen Talentförderungs-Programmen teilgenommen und dadurch wichtige Erfahrungen für ihr weiteres Leben gesammelt.

Unsere Koordinatorin für Talentförderung, Rita Kersting, arbeitet dafür an der Kontaktpflege mit verschiedenen Stiftungen und Institutionen und unterstützt unsere Schülerinnen und Schüler tatkräftig bei den Bewerbungsverfahren und darüber hinaus. Einige von ihnen möchten wir gerne hier vorstellen:

Vanessa Klimczok

16 Jahre alt

Klasse 10d

Stipendiatenprogramm „Ruhr-Talente“ und LernFerien NRW –Begabungen fördern

Vanessa ist 16 Jahre alt und besucht momentan die Klasse 10d. Kürzlich wurde sie in das Stipendiaten-Programm „RuhrTalente“ aufgenommen. Ein toller Erfolg!

Ihre Klassenlehrerin Frau Nienhoff hat sie für das Programm vorgeschlagen und sich mit Frau Kersting in Verbindung gesetzt. Vanessa musste daraufhin ein Motivationsschreiben verfassen und die Schule ein Empfehlungsschreiben anfertigen. Nachdem die Bewerbung abgeschickt war, kam nach einiger Zeit die Einladung zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch nach Gelsenkirchen in das Zentrum für Talentförderung NRW.

Seit Kurzem steht fest, dass Vanessa erfolgreich war und nun Stipendiatin ist. Das Stipendium gilt für den gesamten Zeitraum der Oberstufe, d.h. von Klasse 11-13, und umfasst fünf verpflichtende Workshops pro Jahr, wobei es ihr natürlich freisteht, an mehr Programmpunkten teilzunehmen. Vanessa ist besonders an den Sprachreisen interessiert, die das Stipendiaten-Programm anbietet und hofft, dass ihr das Programm bei der Entscheidung für ihren Werdegang nach der Schule weiterhilft.

Auch ihre Eltern haben sich sehr für ihre Tochter gefreut und unterstützen sie, wo immer es nötig ist. Als nächstes steht ein persönliches Treffen mit anderen Stipendiatinnen und Stipendiaten an, auf das sich Vanessa besonders freut. Obwohl sie zu Beginn ein wenig nervös war, vor allem vor dem Vorstellungsgespräch, sieht sie in dem Programm eine gute Unterstützung neben der schulischen Laufbahn. Es sei für sie Möglichkeit der Horizonterweiterung und ein Angebot, dass man nicht oft bekomme.

In den Osterferien wird Vanessa an einem Feriencamp BEGABUNGEN FÖRDERN am Science College in Jülich zum Thema Biotechnologie teilnehmen.

 

Mohana Thivviyan Pol Ranjith

17 Jahre

Jahrgangsstufe Q1

START-STIPENDIUM – Open START

Thivviyan hat sich im letzten Sommer für das START-STIPENDIUM der START-STIFTUNG beworben. Das Stipendium richtet sich dabei explizit an Menschen mit Migrationsgeschichte. Obwohl ihm schlussendlich kein Stipendienplatz angeboten werden konnte, hat er bereits durch den Bewerbungsprozess viel lernen können.

Dass er von seiner Stufenleiterin Frau Sobiech vorgeschlagen wurde und während des Bewerbungsprozesses so viel Unterstützung erfahren habe, freute ihn sehr. Seine Lehrerin stand dabei für Fragen rund um das Bewerbungs- und Motivationsschreiben immer zur Verfügung. Trotz der Absage für sein favorisiertes Programm, bereut es Thivviyan nicht, sich beworben zu haben. Ganz im Gegenteil: Er habe viel mehr gelernt, wie man sich richtig bewirbt und ein aussagekräftiges Motivationsschreiben formuliert. Er freue sich schon, sein Wissen nach der Schule bei Bewerbungsprozessen anwenden zu können. Daher rät er auch allen Mitschülerinnen und Mitschülern, sich über Talentförderungs-Programme zu informieren und beraten zu lassen: „Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, an der Talentförderung teilzunehmen. Selbst wenn man eine Absage erhält, werden einem mehrere andere Programme angeboten, für die man sich bewerben kann.“ Die START-STIFTUNG hat Thivviyan zum Beispiel einen Platz im OPEN-START- Programm angeboten.

In diesem Jahr hat sich Ani Iashvili aus der 10c bei der START-STIFTUNG beworben. Wir drücken ihr die Daumen!


Amir El Daly

17 Jahre

Jahrgangsstufe Q1

Sprachstipendium NRW „Get in touch“

Amir hat im Herbst 2022 im Rahmen eines Sprachstipendiums an einer Sprachreise nach Großbritannien teilgenommen und dabei die englische Sprache und die britische Kultur besser kennengelernt. Zunächst sei er sich unsicher gewesen und wusste nicht, wie es ihm dort ohne Freunde und Familie ergehen würde. Trotzdem entschied er sich, teilzunehmen und saß schon bald darauf in einem Flugzeug in Richtung London.

Für das Programm vorgeschlagen und unterstützt wurde er von seiner Stufenleiterin Frau Sobiech, wobei für die Teilnahme an der Sprachreise das Verfassen eines Motivationsschreibens verpflichtend war. Darüber hinaus schrieb ihm seine Lehrerin ein Empfehlungsschreiben. Für Amir war es das erste Mal alleine in einem fremden Land, in dem er in der Zeit seines Aufenthaltes bei einer Gastfamilie lebte. Während der Sprachschule, die jeden Tag von 9 bis 12 Uhr ging, lernte er allerdings viele andere Jugendliche kennen, mit denen er während der verschiedenen Programmpunkte am Nachmittag seine Zeit verbrachte. Ihm habe die Teilnahme an der Sprachreise deutlich geholfen, sein Englisch zu verbessern. Außerdem sehe er es als eine Art der Persönlichkeitsentwicklung, da er in der Zeit viel gelernt und neue Interessen entwickelt habe. Er rät anderen, sich „der Herausforderung zu stellen“. Für ihn sei es auf jeden Fall eine tolle Erfahrung gewesen.


Aruliniyal Pol Ranjith

19 Jahre

Jahrgangsstufe Q2

Talentkolleg Ruhr

Aru hat in den letzten Jahren an diversen Programmen des „TalentKollegRuhr“ der Westfälischen Hochschule in Herne teilgenommen. Eines davon war ein „Qualifikationskurs“ für die deutsche Sprache. Auch diese Talentförderung richtet sich ausdrücklich, aber nicht ausschließlich an Menschen mit Migrationsgeschichte.

Aufmerksam auf das Programm wurde sie durch ihre Stufenleiterin Frau Kersting. Voraussetzung für die Teilnahme daran war ein persönliches Gespräch mit Verantwortlichen des „TalentKollegRuhr“, das in der Hochschule Gelsenkirchen stattfand. Dabei wurden ihr persönliche Fragen über ihr Leben, als auch solche über ihre schulischen Leistungen gestellt. Im ersten Jahr hat sie in Präsenz an den Kursen teilgenommen, im zweiten Jahr dann online. Durch die Kurse konnte sie ihre Deutschkenntnisse intensivieren und verbessern und hat dabei viele neue Menschen kennengelernt, die ebenfalls eine Migrationsgeschichte haben, sodass sie sich über gemeinsame Erfahrungen austauschen konnten. Zudem hat die Institution Infoveranstaltungen zu Karrierechancen und Möglichkeiten für die Zeit nach der Schule angeboten. Obwohl sie anfangs die Befürchtung hatte, neben der Schule und dem Privatleben nicht genug Zeit für die Talentförderung zu haben, entschloss sie sich dennoch für die Teilnahme, die schlussendlich mit einer Urkunde und dem Sprachnachweis belohnt wurde. Sie rät, die Talentförderung einfach mal ausprobieren, da sie eine gute Möglichkeit darstelle, sich weiterzuentwickeln. Aru beginnt nun bald eine Ausbildung als Bankkauffrau und freut sich sehr darauf.

 


Mattes Leisten

19 Jahre

Jahrgangstufe Q2

LernFerien NRW- Begabungen fördern

Mattes hat im vergangenen April für eine Woche an den „LernFerien NRW“ teilgenommen und dabei mit anderen motivierten Schülerinnen und Schülern zum Thema Wasserstoff geforscht und experimentiert.

Nachdem Frau Kersting auf ihn zukam und vorschlug, bei dem Programm mitzumachen, ging die Bewerbung relativ einfach. Er musste lediglich ein übersichtliches Online-Bewerbungsformular ausfüllen. Mit 15 anderen Jugendlichen hat er am Science College in Jülich zunächst grundlegende Laborkenntnisse erlangt, bevor es dann an das Experimentieren ging. Besonders in Erinnerung geblieben sind ihm auch die Astrologieabende, an denen sie mit einem großen und professionellem Teleskop Planeten beobachtet haben. Während der gesamten Woche wurden die Schülerinnen und Schüler von Professoren begleitet, mit denen sie über verschiedene Themen ins Gespräch kamen. Am Ende der Woche haben sie ihre Forschungsergebnisse in Form eines Films präsentiert, für dessen Entwicklung ein Mitarbeiter des ZDF vorbeikam und mit seiner Fachexpertise unterstützte. Auch Mattes war sich anfangs unsicher, ob es ihm gefallen würde. Er probierte es aus und freut sich im Nachhinein, sich dafür entschieden zu haben. Er habe viel Neues gelernt und dabei motivierte Menschen kennengelernt, mit denen er bis heute in Kontakt steht. Man solle sich „einfach mal neuen Erfahrungen öffnen“, sie ausprobieren und dabei ein Thema wählen, das einen wirklich interessiert.

Die Chance ergreift in diesen diesen Osterferien auch Baris Kök aus der 10c. Er wird an einem digitalen Feriencamp „hack the world a better place“ teilnehmen, in dem es um die Programmierung von Scratch, Python und HTML geht.


Matilda van der Schors

19 Jahre

Jahrgangsstufe Q2

Deutsche SchülerAkademie

Drei Wochen lang hat Matilda in den Sommerferien 2022 am Programm der „Deutschen SchülerAkademie“ teilgenommen und dabei mit anderen Gleichaltrigen an mehreren Kursen teilgenommen, die sie auch auf ihr Leben nach der Schule vorbereiteten.

Bei der Bewerbung wurde neben Matildas schulischen Leistungen außerdem viel Wert auf ihr soziales Engagement und ihre außerschulischen Aktivitäten gelegt. Um ihre Chancen zu erhöhen und Matilda zu untersützen, schrieb ihr Frau Kersting zusätzlich ein Empfehlungsschreiben. Zu Beginn des Programms in der Nähe von Goch hat sie sich für den Kurs „Sense und Sentimentalism“ entschieden, der unter anderem ein Rethoriktraining und das Erlernen des wissenschaftlichen Schreibens umfasste. Außerdem lernte Matilda, wie wir von Medien gesteuert werden und welchen Einfluss Sprache auf uns Menschen hat. Das Programm war sehr offen gestaltet, sodass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbstständig entscheiden konnten, wie die verschiedenen Kurse aufgebaut waren und dabei je nach persönlichen Interessen die Möglichkeit hatten, die Inhalte mitzugestalten. Die Lehrerinnen und Lehrer und die Jugendlichen wären ein Team gewesen. „Es war ein bisschen wie auf Klassenfahrt.“, erzählt Matilda. Außerdem habe es viel Freizeit gegeben, da der soziale Aspekt stets im Mittelpunkt stand. Die Jugendlichen konnten eigene Kurse anbieten, in denen sie verschiedene Sachen lehrten, die sie bereits konnten, z.B. Yoga oder verschiedene Fremdsprachen. Der Kurs habe Matilda dabei geholfen, aus sich herauszukommen, Dinge kritisch zu hinterfragen und Quellen zu überprüfen. „Ich bin heilfroh, dass ich da mitgemacht habe.“ Sie appelliert an alle, so eine Chance zu nutzen. „Es bringt einem so viel mehr als drei Wochen Ferien.“

 


Tom Marquas

18 Jahre

Jahrgangsstufe Q2

Summerschool“ der Konrad Adenauer Stiftung, „young leaders Akademie“, „young leaders Workshop“

Im vergangenen Jahr hat Tom an verschiedenen Programmen der „youngleaders GmbH“ partizipiert. Diese Institution fördert gesellschaftliches Engagement und bietet die Möglichkeit, sich im Rahmen von politischen und philosophischen Themen mit anderen engagierten Jugendlichen zu vernetzen. Außerdem hat er bei einem einwöchigen Seminar der Konrad Adenauer Stiftung zum Thema Europa mitgemacht.

Die „summerschool“ in den Sommerferien war sein erstes Programm, an dem er teilgenommen hat. Neben einem Bewerbungsschreiben und einem Lebenslauf wurde auch ein Motivationsschreiben verlangt, in dem besonders auf das soziale Engagement eingegangen werden sollte. Das Seminar fand in der Nähe von Aachen statt und behandelte alles rund um das Tema Europapolitik und die EU als globalen politischen Akteur. Neben verschiedenen Referenten, darunter Bundestags- und Europaabgeordnete, die zu diversen politischen Themen referierten, standen darüber hinaus mehrere Ausflüge auf der Tagesordnung. Es ging zum Beispiel in das Europaparlament und die europäische Kommission in Brüssel und nach Maastricht, den Ort, an dem der Vertrag von Maastricht ratifiziert und somit das Grundgerüst der EU beschlossen wurde.

Zwei Wochen später nahm Tom an der „youngleaders Akademie“ in Potsdam teil. Der Fokus lag dabei auf Politik, Wirtschaft und Philosophie. Namenhafte Referenten sprachen mit den Jugendlichen über aktuelle politische Ereignisse oder philosophische Theorien. Einer der Referenten war der stellvertretende Generalinspekteur der Bundeswehr, nach dem Verteidigungsminister und dem Generalinspekteur der wichtigste Befehlshaber. Er sprach mit ihnen über den Angriffskrieg in der Ukraine und thematisierte die Frage, ob sich Deutschland und die EU militärisch unabhängiger von den USA machen müssten. Weitere Programme der „youngleaders GmbH“ folgten für Tom in den Herbstferien und an zwei Wochenenden.

Für ihn ist das Vernetzen mit anderen engagierten Jugendlichen und dem Austausch gemeinsamer Erfahrungen ein wichtiger Aspekt der Talentförderung. Jeder Schülerin und jedem Schüler, denen sich eine solche Möglichkeit bietet, sollte sie ergreifen. Es sei eine erfrischende Abwechslung zum Schulalltag, abseits von straffen Stundenplänen. Man habe endlich die Gelegenheit, seine eigenen Interessen zu priorisieren und viel Neues für das weitere Leben zu lernen.


Ronja Buddenkotte

19 Jahre

Jahrgangsstufe Q2

NRW Akademie für Mathematik und Informatik

Ronja hat im vergangenen Sommer fünf Tage lang an der Matheakademie der NRW Akademie teilgenommen und dabei unter anderem mit anderen engagierten Jugendlichen Autobahnkreuze modelliert und deren Klothoide berechnet.

Auch Ronja wurde durch ihre Beratungslehrerin Frau Kersting auf das Programm aufmerksam gemacht. Jede Schule kann für diese Talentförderung jeweils einen Jungen und ein Mädchen vorschlagen, die dann verschiedene Bewerbungsrunden durchlaufen müssen. Hierbei sei vor allem auf die Noten und die Leistungskurse geachtet worden, erzählt Ronja. Sie selbst hat die Leistungskurse Mathe und Biologie. Nachdem sie für das Programm angenommen wurde, konnte sie sich eine Gruppe mit einem bestimmten Themenschwerpunkt aussuchen – in ihrem Fall die Klothoide. Dabei wurden sie von externen Mathelehrerinnen und Mathelehrern begleitet und arbeiteten gemeinsam an Lösungsfindungsprozessen.

Sie selbst sei ganz offen an die neue Erfahrung rangegangen und habe sich gefreut, neue Menschen kennenzulernen. Das sei kein Problem gewesen, da jeder alleine dort hinkommen würde und daher alle daran interessiert wären, schnell mit Leuten in Kontakt zu kommen.

Ronja rät allen, bei einem Talentförderungsprogramm teilzunehmen. „Macht es auf jeden Fall. Was kann schon schiefgehen?“, betont sie. Außerdem sei es eine ganz andere Atmosphäre, als in der Schule. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer seien sehr motiviert und die Gruppenarbeiten daher umso produktiver.